Eine Schwelle trennt das alte Jahr vom neuen. Diese Zeit, wo das Jahresrad für einen Moment stillsteht, bevor es in die neue Umdrehung geht, schenkt uns etwas Besonderes: Stille, Einkehr, den Blick nach innen. Wir werden eingeladen, Altes und Verbrauchtes zu verabschieden, aber auch, uns auf das Neue auszurichten. In der Wandelzeit ist diese Zeitqualität ein wertvolles Geschenk!
Im späten Herbst zieht sich die Lebenskraft der Natur in die Erde zurück. Bäume verlieren ihr Laub, Tiere legen den Wintervorrat an oder bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Die Natur macht es vor: auf eine Zeit der Aktivität im Außen im Sommer folgt mit dem Übergang vom Herbst in den Winter eine ruhigere Zeit. Es ist eine Zeit des „Seins“, wo überflüssige Aktivität mehr Kraft kostet als sonst. Auch wir Menschen werden in dieser Übergangszeit eingeladen, ruhiger zu werden und uns im Loslassen zu üben. Ein winterlicher Wald kann uns diese Ruhe wunderbar vermitteln. Alles ist still und nach innen gekehrt, es gibt nichts zu tun, das Sein steht im Vordergrund. Wenn wir aber genau hinsehen, können wir an den kahlen Zweigen der Bäume bereits die Knospen vom kommenden Frühling erkennen, die darauf warten, nach einer Zeit der Ruhe aufzuwachen. Alles ist bereits angelegt, das ganze Potenzial ist da, es gibt im Moment aber nichts zu tun, außer die Stille zu genießen.
Die Rauhnächte als Einladung zur Innenschau
Wir Menschen haben in dieser ruhigen Zeit eine große Aktivität entwickelt. Wir stemmen uns gegen den natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten. Unsere Seele aber sehnt sich nach der Stille, nach der Einkehr, sie möchte es der Natur gleichtun. Weihnachten und alle Dinge, die rund um das Jahresende zu erledigen sind, nehmen uns die Magie, die in dieser Zeit liegt. Nur in der Einkehr, der Stille und der Innenschau kann etwas Neues in uns wachsen. Wie bei den Knospen am Baum, ist es auch schon in uns angelegt. Wenn wir nun von Termin zu Termin hetzen, überhören wir diese leise Stimme in uns, die uns mitteilen möchte, was bereits auf uns wartet.
Voller Freude beobachte ich, dass über die letzten Jahre die Bedeutung der Rauhnächte zugenommen hat. Dass die Menschen diese besondere Schwellenzeit wiederentdeckt haben. Es geht aber nicht darum, jeden der zwölf Tage mit einer Bedeutung zu belegen, sondern sich auf die Energie dieser Zeit einzulassen. Manche Menschen steigen mit der Wintersonnenwende, andere mit dem Heiligen Abend in die Rauhnächte ein. Wie du es hältst, bleibt dir überlassen. Wenn du dich öffnest und deinem individuellen Rhythmus folgst, dann kann sich die Magie entfalten.
Für mich gleicht keine Rauhnachtszeit der anderen. Jedes Jahr spüre ich andere Schwerpunkte. In dem ausklingenden Jahr 2023 ging es bei vielen Menschen darum, zu erkennen, was noch losgelassen werden darf, um die Weichen für das Neue zu stellen. Es ging aber noch nicht um die konkrete Umsetzung. Denn vieles, was durch uns Menschen in die Welt kommen möchte, wird in Zukunft eine neue Qualität tragen. Und gerade jetzt laden uns die Erde und unsere Seele ein, genau hinzuhören: Was dürfen wir mit neuen Augen sehen, was darf sich durch unser Sein verändern?
Wandelzeit - die Aufforderung, uns weiterzuentwickeln
Vieles ist in den letzten Jahren in uns herangereift – Ideen, Projekte, Ortswechsel, neue berufliche Ausrichtungen… Jetzt ist es so weit, dass wir genauer hinsehen dürfen, damit es nicht nur eine vage Vorstellung bleibt, sondern auch eine konkrete Form annehmen darf. Und zwar in einer Weise, die eine völlig neue Schwingung trägt. Die Energie der Erde hat sich gewandelt und wir Menschen als ihre Kinder dürfen uns mit ihr verwandeln. Es ist eine Einladung, der immer mehr Menschen folgen. Auch wenn im Außen Chaos herrscht, gibt es im Inneren die Ahnung von etwas Neuem, das auf uns wartet, und uns liebevoll einlädt. Die letzten Jahre erschienen uns oft mühsam und brachten noch nie dagewesene Herausforderungen. Doch langsam lichten sich die Schleier und wir bekommen einen Ausblick auf das große Ganze und den Sinn dahinter. Verbunden mit der Aufforderung, uns als Mensch weiterzuentwickeln, und unsere Gaben und Talente zu leben, die wir in diese Inkarnation mitgebracht haben.
Unsere Transformation von der Raupe zum Schmetterling
Wie Raupen, die sich verpuppt haben, dürfen wir nun unsere Flügel entdecken. Noch wissen wir nicht, wie wir sie gebrauchen, aber wir bemerken bereits die Veränderung in unserem (Energie)Körper. Das Neue ist schon da und wartet, bis wir so weit sind. In kleinen Schritten gehen wir vorwärts. Auch wenn die Sehnsucht groß ist und wir am liebsten loslaufen würden, werden wir weiterhin aufgefordert, Ballast abzuwerfen, die alten Themen hinter uns zu lassen. Themen, die wir vermeintlich schon abgeschlossen haben, tauchen nochmals auf, damit wir sie in noch nie dagewesener Tiefe lösen dürfen. Die Zeitqualität der Rauhnächte und der stillen Zeit schenkt uns diese Gelegenheit zur tiefen Auseinandersetzung mit unserem "Erbe" und lässt unsere „karmische Mitgift“ immer leichter werden.
Wir spüren es – das Erwachen hat längst begonnen. Viele Menschen haben die Geburtswehen hinter sich gelassen und lernen als nächsten Schritt, sich im Neuen zu bewegen. Egal, wo du gerade auf deinem Weg stehst, lade ich dich dazu ein, ihn ein Stück weit gemeinsam gehen.
Du hast die Gelegenheit dazu in meiner Online-Begleitung für die Rauhnächte. Infos folgen in Kürze!
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