Zwischen Maria Himmelfahrt am 15. August bis Mitte September geernteten Kräutern wird eine besondere Wirkung nachgesagt. Sie stehen unter dem Segen der "Gottesmutter" und sollen besonders heilkräftig sein. Traditionell werden zu dieser Zeit die Kräuterbuschen gebunden, die den Jahresvorrat an Kräuter bilden.
Zum Höhepunkt des Sommers im August haben die Wirkstoffe in den Kräutern ihr Maximum erreicht. Rund um das Marienfest "Maria Himmelfahrt" beginnt die magische Sammelzeit, die rund dreißig Tage ("Frauendreißiger") bis Mitte September dauert. Die Kräutervorräte für den Winter werden eingebracht und Buschen gebunden, die an besonderen Plätzen im Haus ihre Wirkung entfalten dürfen - an der Eingangstüre oder im Herrgottswinkel zum Schutz des Hauses und seiner Bewohner.
Jeder Kräuterbuschen hat eine einzigartige Zusammensetzung. Beliebte Kräuter sind unter anderem Johanniskraut, Schafgarbe, Beifuß und Thymian. Die heilkräftigen Kräuter aus der näheren Umgebung werden achtsam gesammelt. Oft kennt man sie schon von Spaziergängen oder hat die eine oder andere Pflanze schon näher kennengelernt. Die Beziehung zum Wesen der Pflanze und ein von Herzen kommender Segen können die Wirkung noch weiter verstärken und aus einem Kräuterbündel einen magischen Helfer entstehen lassen.
Je nach Region oder Vorliebe werden diese Bündel aus sieben, neun, zwölf oder noch mehr verschiedenen Kräutern sorgsam zusammengestellt. Auch die gewählte Anzahl unterstützt die Wirkung.
In früheren Zeiten wurden diese gesegneten Kräuter im Herd verräuchert, um drohende Unwetter abzuwenden. Vor allem die traditionellen Wetterkräuter Königskerze, Rainfarn, Johanniskraut oder Beifuß sind in der Lage, auf elektromagnetische Felder einzuwirken und Spannung abzubauen - sowohl bei Unwettern, als auch bei zwischenmenschlichen Spannungen.
Weitere Varianten des Kräuterbuschens sind Kräuteramulette. Eine kleine Menge der Kräuter wird für ein bestimmtes Anliegen kombiniert und dient dann z.B. dem Schutz des Hauses oder auch dem Schutz der Aura - der persönlichen Grenze. Oder man bindet sogenannte "Räuchersticks", die man gut mitnehmen kann, wenn man unterwegs ohne viel Aufwand räuchern möchte.
Die Tradition des Kräuterbuschens erlebt eine Renaissance. Sie verbindet uns nicht nur mit der Natur, sondern auch mit alten Weisheiten und Bräuchen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Ein Kräuterbuschen ist mehr als nur eine Kombination von Pflanzen – er ist ein Symbol für Schutz, Heilung und die Verbindung zwischen Mensch und Natur. So bringen die gesegneten Kräuter nicht nur besondere Kräfte ins Haus, sondern auch ein Stück Tradition.
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